100 Junge Typ-1-Diabetiker dribbeln in Bad Soden – Top-Elf für WM in Lausanne ermittelt
Bad Soden (dk). Doppelpass mit dem Diabetes gespielt: 100 Kinder aus dem gesamten Bundesgebiet haben bei einem Qualifikationsturnier die Elf ermittelt, die Deutschland beim „6. Junior Cup Diabetes“ in Lausanne (25./26. August) vertreten wird. Die Typ-1-Diabetiker zwischen acht und zwölf Jahren zeigten auf dem Gelände des DFB-Stützpunktes in Bad Soden (Hessen) tolle Dribblings, Doppelpässe und Torschüsse und sorgten bei den Besuchern für Erstaunen, Bewunderung und Bestätigung. Das Diabetes-Management während der Spiele betrieben die Kinder mit ihren Eltern individuell – einige spritzten sich vor, während oder nach den Begegnungen Insulin, andere traten mit Insulinpumpe unterm Trikot zu den Partien an oder legten die Pumpe im Spiel ab. Der Junior Cup wird von der Deutschen Diabetes-Hilfe (DiabetesDE) und dem Unternehmen Medtronic unterstützt. Laut der Deutschen Diabetes-Hilfe litten Ende 2011 in Deutschland rund 25.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene (unter 20 Jahren) an Typ-1-Diabetes.
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„Es ist sehr schön, dass Kinder und Jugendliche mit Diabetes zeigen können, was in ihnen steckt. Wie man in Bad Soden sehen konnte, ist das eine ganze Menge. Ich bin sehr angetan von der Veranstaltung und der Leistung der Kinder“, sagte der ehemalige Torwart des Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05, Dimo Wache. Der 38-Jährige, der selbst Typ-1-Diabetiker ist, begleitete die zweitägige Veranstaltung in Bad Soden und stand Eltern, Kindern und Betreuern Rede und Antwort.
In jeweils drei Spielen konnte sich jeder Spieler der insgesamt acht Mannschaften für das Endspiel qualifizieren, für das zunächst 22 Akteure ermittelt wurden. Die Veranstalter hatten zuvor ein Bewertungsverfahren festgelegt: Zweikampfverhalten und Technik wurden dabei ebenso bewertet wie Teamgeist und Fairness. Nach der Vorrunde warteten die kleinen Kicker gespannt auf die Bekanntgabe der nationalen Endspielteilnehmer. Während Insulinpumpenträger Phillip (10, Thüringen/Namen und Herkunft geändert) nach seiner Nominierung einen Luftsprung machte, kullerten Timo aus Baden-Württemberg Tränen über das Gesicht, als klar war, dass er nicht nominiert wurde.
Niklas (9), der sich seit drei Jahren alleine spritzt und eine Insulinpumpe bislang strickt ablehnt, wollte sich die Verkündung erst gar nicht anhören – „das brauche ich nicht, ich bin sowieso nicht dabei“, mutmaßte er und lag mit dieser Einschätzung richtig. Gut eine Stunde später lag auch der kleine Phillip mit roten Augen auf dem Rasen. Weil seine Elf das Finale in Bad Soden verlor, dürfen er und seine zehn Teamkameraden ebenfalls nicht mit zur WM nach Lausanne. Einige Minuten später kehrte das Funkeln in die Augen des zehnjährigen Jungen zurück: „Ok, dann komme ich im nächsten Jahr halt wieder.“ Der elf Jahre alte Luis, der seit einem Jahr eine Insulinpumpe trägt, steht hingegen in der Top-Elf, die bei der WM in der Schweiz gegen junge Diabetiker aus 13 Ländern antreten wird.
Sollte es in Lausanne zu einem entscheidenden Elfmeterschießen kommen – das Team aus Deutschland ist gerüstet. Zur großen Freude der Kinder stellte sich in Bad Soden der ehemalige Profi-Torwart Dimo Wache für ein Elfmetertraining zur Verfügung. Die kleinen Fußballtalente nutzten die willkommene Abwechslung und schossen dem Ex-Profi die Bälle teils um die Ohren. „Ich habe getroffen, das ist der Hammer“, jubelte der 10-Jährige Max aus Niedersachsen über seinen bravourös verwandelten Strafstoß, während Marco aus Köln die Hände vor sein Gesicht schlug, weil sein großartiger Schuss an die Latte knallte. Großen Applaus bekam „Lenny der Löwe“. Das Maskottchen des Fachbereichs Diabetes im Unternehmen Medtronic beförderte bei seinem Schuss den Ball mitsamt einer Löwen-Pfote in Richtung (Tor-)Wache.
Der 23-jährige Student, der in dem Löwen-Kostüm steckte, war begeistert von den Kindern: „Ich dachte immer, Typ-1-Diabetes bringt viele Einschränkungen mit sich. Das Turnier hat mich eines Besseren belehrt und große Aufklärungs-Arbeit geleistet. Die Kinder haben super Fußball gespielt; gerade so, als wäre der Diabetes für sie überhaupt kein Thema.
Eine Zuschauerin sah dies genauso: „Je länger die Veranstaltung gedauert hat, umso mehr ist der Begriff Diabetes in den Hintergrund gerückt. Lediglich das kollektive Blutzuckermessen vor jeder Partie war anders als bei anderen Fußball-Turnieren. Wie die Mädchen und Buben bei diesem Turnier mit dem Ball und ihrem Handicap umgegangen sind, fand ich ganz große Klasse.“ Bilder unter www.sport-sued.de
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