Nobelpreisträger Günter Grass beliebt Ehrenpräsident des deutschen PEN-Zentrums. Die Mitglieder der Schriftstellervereinigung lehnten einen entsprechenden Antrag mit großer Mehrheit ab. Zudem einigte man sich darauf, trotz bestehender Vorbehalte keine inhaltliche Debatte über das umstrittene Gedicht „Was gesagt werden muss“ zu führen.
Die Vereinigung habe sich der Freiheit des Wortes verschrieben. Das gelte auch für das israelkritische Grass-Gedicht, hieß es zur Begründung. PEN-Präsident Johano Strasser zeigte sich bereits im Vorfeld davon überzeugt, dass ein Antrag auf Aberkennung der Ehrenpräsidentschaft „mit großer Mehrheit abgelehnt wird“. In der Vereinigung gab es jedoch auch kritische Stimmen, die eine Aberkennung befürwortet hätten. So zum Beispiel der Bochumer Autor Hugo Ernst Käufer: Er habe „eine Rufmord-Kampagne wie diese in seinem Leben noch nicht erlebt.“