Genscher sieht deutsch-französische Zusammenarbeit bei Wahlsieg Hollandes nicht gefährdet

Der ehemalige Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) sieht die deutsch-französische Zusammenarbeit auch im Fall eines Wahlsieges des sozialistischen Präsidentschaftskandidaten Francois Hollande nicht gefährdet. „Ich denke, dass man die Erklärungen, die im französischen Wahlkampf abgegeben werden, nicht überbewerten sollte“, sagte Genscher der Tageszeitung „Die Welt“. Hollande hatte sich im Wahlkampf bezüglich des europäischen Fiskalpaktes skeptisch gezeigt.

„Beiden Kandidaten in Paris ist gemeinsam, dass sie nach einer Investitionsinitiative rufen“, sagte Genscher. „Und die wird ja auch kommen, ohne dass deshalb erneut der Marsch in die Staatsverschuldung angetreten wird.“ Generell sei er weiterhin von der tiefen Verankerung der deutsch-französischen Verantwortungsgemeinschaft überzeugt. Allerdings werde er nicht müde, „die Einbeziehung Polens im Geiste des Weimarer Dreiecks in diese Verantwortungsgemeinschaft anzumahnen“, sagte Genscher.