New York, 2. Mai 2012 — Eine überragende Anzahl der deutschen Firmen in den USA sahen gesunden Zuwachs, so das Ergebnis des jährlichen ‚Top 50 Ranking of German Firms in the U.S.‘ der Deutsch–Amerikanischen Handelskammern (AHK USA). Dabei investieren die deutschen Tochterunternehmen nicht nur in die Expansion ihrer Geschäfte, sondern schaffen auch zusätzliche Arbeitsplätze in den USA. Insgesamt verzeichnen die Top 50-Unternehmen eine Umsatzsteigerung von 7,5% auf US$ 318 Mrd. im Vergleich zum Vorjahr. Gemeinsam beschäftigen die Top 50-Firmen über 461.000 Angestellte, dies sind über 30.000 Stellen mehr als im Vorjahr.
Besonders die Autobauer wie Daimler, VW und BMW wurden von dem andauernden Boom in der Automobilbranche begünstigt und steigerten ihre Umsätze im zweistelligen Bereich. Wie auch schon im Vorjahr führt Daimler die Spitze der Top 50-Firmen an, dicht gefolgt von Volkswagen.
Die Zahlen beweisen auch, dass die US-Wirtschaft im Laufe des Jahres an Fahrt zugenommen hat und das Risiko einer Rezession immer mehr in den Hintergrund getreten ist. Gleichzeitig unterstreichen sie die Ergebnisse des German American Business Outlook, der jährlichen Wirtschaftsumfrage der AHK USA unter den 3.500 deutschen Töchtern Ende 2011: Hier hatten bereits 86% einen Zuwachs ihrer Geschäfte prognostiziert.
Viele der Top 50-Firmen produzieren in den USA nicht nur auf regionaler Ebene, sondern auch für den internationalen Markt. So hatte BMW 2010 beispielsweise US$ 4,6 Mrd. in seine Produktionsstätte in Spartanburg (South Carolina) investiert und dadurch 14,4% mehr Autos in den USA verkauft. Auch ThyssenKrupp ist einer der „Aufsteiger“ im Vergleich zum Vorjahr (von US$ 6.7 Mrd. auf US$ 9.2 Mrd. in 2011). Torsten Gessner, Nordamerikachef von ThyssenKrupp, erklärt den Erfolg durch „Investitionen von mehreren Millionen Dollar in den Ausbau von Produktionsstätten und unsere Akquisitionen.“
Siemens USA bleibt mit 60.000 Arbeitnehmern der größte Arbeitgeber in Nordamerika. Eric Spiegel, CEO der US-Landesgesellschaft Siemens Corp., glaubt an den Standort als „entscheidenden Dreh- und Angelpunkt für unsere Produktion und Forschung, von dem aus wir in den Rest der Welt exportieren“. Fresenius Medical Care, weltweit führender Anbieter von Dialyse-Produkten, ist der zweitgrößte Arbeitgeber unter den Top 50 mit über 45.000 Beschäftigten. Mit einem Umsatzvolumen von über US$ 8 Mrd. machen die Nordamerikageschäfte des Konzerns allein 64% des weltweiten Gesamtumsatzes aus.
Nur zehn Prozent der Top 50-Firmen haben 2011 einen Verlust erlitten – eine von ihnen ist der Rückversicherer Hannover Re, für den 2011 „eines der zweitteuersten Jahre in der Geschichte war“, verschuldet vor allem durch die enormen Schadensansprüche nach den Naturkatastrophen wie dem Hurrikan Irene oder dem Joplin-Tornado (Missouri).
Dem Rest des Jahres 2012 sehen die deutschen Firmen positiv entgegen und sind zuversichtlich in der Planung ihrer Investitionen und HR Strategien, um ihre Positionen in den USA weiter zu festigen.