Neue Geräte arbeiten mit hoher Präzision
sup.- Eine ganz wesentliche Säule bei der Behandlung von Krebserkrankungen ist die Strahlentherapie. Ca. 60 Prozent aller Krebspatienten werden heute bestrahlt. Je nach Größe und Art des Tumors kann die Bestrahlung alleinige Therapie sein oder mit einer Operation und/oder Chemotherapie sowie mit neuen biologischen Medikamenten kombiniert werden. „Von allen Fächern der Medizin hat die Strahlentherapie durch schnellere Prozessoren und größere Speicher den größten Fortschritt erlebt“, sagt Prof. Jürgen Debus, Direktor der Radioonkologie am Universitätsklinikum Heidelberg.
Unsichtbar und schmerzlos zerstören die Strahlen Tumore tief im Körper. Die biologische Wirkung der ionisierenden Strahlen besteht darin, dass jede Ionisation zu Strangbrüchen an der DNA der bestrahlten Zelle führt. Dadurch verliert die Zelle ihre Fähigkeit, sich zu teilen und stirbt ab. Bei der Bestrahlung ist höchstmögliche Präzision sehr wichtig, denn nicht nur Krebszellen, sondern auch gesunde Zellen können getroffen werden. In der Regel können gesunde Zellen die DNA-Strangbrüche aber bis zu einem gewissen Maß wieder reparieren. Aufgabe des Radioonkologen ist es deshalb, eine Strahlendosis zu wählen, die das gesunde Gewebe noch tolerieren kann, die dennoch ausreicht, um die Krebszellen komplett zu vernichten. Dieser Spagat kann mit einer neuen Form der Bestrahlung, bei der hochenergetisch beschleunigte Protonen zum Einsatz kommen, sehr viel besser gelöst werden als bei der herkömmlichen Bestrahlung mit Röntgen. „Protonen geben die meiste Energie erst am Ende ihrer Laufstrecke ab, also passgenau im Tumor, dahinter tritt keine Strahlung auf“, erläutert Prof. Barbara Bachtiary, Leiterin des Ärzteteams am Rinecker Proton Therapy Center ( www.rptc.de ) in München. Bei der Protonentherapie kann deshalb mit einer höheren Dosis gearbeitet werden, weil das umgebende gesunde Gewebe weitestgehend geschont wird.
Bildzeile: Die Protonenbestrahlung findet in einer so genannten Gantry statt. Diese Geräte wiegen 150 Tonnen, haben einen Durchmesser von elf Metern und können innerhalb einer Minute um 360 Grad sub-millimetergenau um den Patienten gedreht werden.
Bildquelle:kein externes Copyright
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