Ausgerechnet Deutschlands Autohandels-Marktplatz Nummer 1, die eBay-Tochter mobile.de aus Dreilinden bei Berlin, schneidet bei der Kundenzufriedenheits-Bewertung auf dem Bewertungsportal Trustpilot.com Hauptsitz Kopenhagen, Büro in Berlin) mit einem „ungenügend“ ab.
270 Bewerter vergaben am Ende nur anderthalb von fünf möglichen Sternen.
Kunde Rudi vergab sogar nur einen Stern. Er begründete seinen Schritt am 23. August 2019 damit, dass die Händlerbewertungen auf mobile.de unglaubwürdig seien:
Zitat:
Absolut fragwürdiges Bewertungsportal – negative Bewertungen für unglaubwürdigen Händler werden gelöscht und Bewertung in Frage gestellt – Tatsachen werden verdreht.
Ich kann hier nur von absolut unseriös sprechen!!!!
Auf keinen Fall auf mobile verlassen – dies war mein letzter Kontakt mit diesem Verein!!!!!!!!!!!!!
Der langjährige Autohändler Thomas erklärte am 24. Juli 2019:
Zitat:
Bin selber Autohändler seit über 20 Jahren.
Bewertungen bei mobile.de sind zum großen Teil Fake.
Als Händler ist es eine Kleinigkeit, sich selber positiv zu bewerten. So viele 5 Sterne Händler bei Mobile.de, zu schön um wahr zu sein.
Nicht blenden lassen von tollen Bildern und Versprechungen. Mein Tip, das billigste Angebot ist meist das schlechteste Angebot. TÜV neu bei Kauf und ein Übergabeprotokoll schaffen Sicherheit für beide Seiten.
Als privater Autokäufer sollte man Hamburg und besonders Berlin meiden. Fast nur ausländische „Händler“ bzw Betrüger.
Mobile.de-Geschäftsführer Malte Krüger (47), zugleich eBay Vice-President & Managing Director, aus Kleinmachnow im brandenburgischen Landkreis Potsdam-Mittelmark schrieb am 21. Juni 2019 im letzten Geschäftsbericht, wie er dennoch die jährliche Dividende von 19 Millionen Euro ans Mutterhaus eBay Inc. nach San Jose ins Silicon Valley in Kalifornien überweisen will.
Krügers To-Do-Liste:
Zitat:
Aus Sicht der Gesellschaft werden somit
» die systematische Analyse der Kundenzufriedenheit,
» die kontinuierliche Weiterentwicklung des Angebots und
» das frühzeitige Erkennen von neuen Trends
entscheidend für den langfristigen Unternehmenserfolg sein.
Während Malte Krüger nun nach einer Aussprache mit dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) „mehr Attribute in das Preisfindungstool eingebaut (hat), welche das Ergebnis genauer machen“, wie er dem Münchner Portal Autohaus.dedes Springerverlages sagte, hat er offenbar das Thema Fake-Bewertungen von Autohäusern als Quelle für Kunden-Unzufriedenheit noch nicht auf dem Schirm.
Kampf dagegen wäre ja auch nicht einfach. Die Anbieter von Fake-Wertungen können zwar abgemahnt werden. Es gibt aber kein Gesetz, das gekaufte Bewertungen explizit unter Strafe stellt.
Und so wirbt ganz ungeniert das Portal Goldstar-Marketing.net aus Malta:
Zitat:
mobile.de Bewertungen für Autohäuser kaufen – wir bedienen auch andere Plattformen.
Goldstar-Marketing.net sagt den Authäusern auch, welche Menge an Bewertungen sie kaufen sollten:
Zitat:
Als Faustformel gilt: Sie brauchen 10 positive Bewertungen, um eine negative Bewertung auf einen Gesamtschnitt von 4,6 Sternen zurück zu führen.
Zehn Kauf-Bewertungen auf mobile.de kosten 179 Euro, 500 Bewertungen 6.899 Euro.