„5-Minuten-Büro-Krimi

Die Falltür

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(NL/2689595563) Liebe Leserinnen,

meine monatlichen, kleinen Krimis handeln von den kleinen und großen alltäglichen Gegebenheiten rund ums Büro.

Falls Ihnen die eine oder andere Gegebenheit bekannt vorkommt, versichere ich Ihnen: Die Geschichte und deren Personen sind frei erfunden und Ähnlichkeiten mit lebenden Abtei-lungen, pardon, ich meine natürlich mit lebenden Kollegen, sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Oder?

Die Weiterreichung der kleinen Lektüre an Kenner des feinen Humors sowie Liebhaber der Kurzentspannung ist strengstens erlaubt und ausdrücklich erwünscht.

Nun wünsche ich viel Spaß beim Lesen und Schmunzeln!

Die Falltür

Es gibt Momente im Leben eines jeden Menschen, da wünscht man sich, eine Falltür möge sich unter einem auftun für immer verschwinden lassen. So erging es Frieda.

Doch zunächst läuft Frieda von der Trauerhalle im Eiltempo zurück an ihren Arbeitsplatz.
Wir erinnern uns: Frieda hatte im Zuge der turnusmäßigen Reinigung der Trauerhalle einen bisher unbenutzten Raum entdeckt. Darin wurden offensichtlich Gegenstände gelagert, dessen Zweck mit der üblichen Nutzung eines solchen Gebäudes nicht in Einklang zu bringen sind.

Als Frieda an ihrer Arbeitsstätte zurückkehrt, läuft sie schnurstracks den Flur entlang, direkt zu ihrem Vorgesetzen ins Büro.

Herr Ruhlig! ruft Sie ihm entgegen. Ich muss sofort mit Ihnen sprechen! Du liebe Güte, Frau Frieder! Sie sind keuchen ja, als wären Sie gerade den Marathon bei der Olympiade mitgelaufen! grinst ihr Chef Sie an. Nein! Dafür dürfte meine Kondition wohl kaum reichen. winkt Frieda ab Stimmt! Andernfalls würden Sie nicht so keuchen! – Aber nun verraten Sie mir mal, warum Sie so außer Atem sind? So rot angelaufen, wie Sie gerade im Gesicht sind, muss ja jeder glauben, der Teufel sei hinter ihnen her! Dabei bedeutet er mit einer einladenden Geste Frieda, Platz zu nehmen. Frieda hatte inzwischen Zeit gefunden, tief durchzuatmen. Und sie beginnt zu erzählen:

Ja, also, ich war doch heute Morgen auf dem Friedhof und habe mir aufgrund der Reini-gungsarbeiten die Trauerhalle näher angesehen. Aaahhh, und da haben Sie eine vergessene Leiche entdeckt? unterbricht er sie und schaut sie schelmisch von der Seite an.

Frieda schaut ungläubig zurück: Auch nicht. Aber ich habe einen ganz anderen Fund gemacht! Ich habe einen Raum entdeckt, der offensichtlich gar nicht benutzt wird
Aha! unterbricht sie Ihr Chef erneut. Und in diesem Raum schaute Ihnen ein Skelett entgegen. Ich verstehe! Sie haben also mit ein Skelett Bekanntschaft gemacht und dann Sie sind gerannt, als wäre der Teufel hinter ihnen her! Dabei gluckst ihr Chef vor sich hin.
Bitte, Herr Ruhlig fleht Frieda ihn fast an. Nehmen Sie mich doch bitte ernst. Es ist ganz anders. Na gut! Herr Ruhlig räuspert sich; sichtlich um ein ernstes Gesicht bemüht.
Dann erzählen Sie mal weiter.

Frieda rutscht auf ihrem Stuhl nach vorne und faltet die Hände aneinander.
Ich habe mir diesen Raum mal angesehen. Eine kurze Stille entsteht. Frieda senkt ihre Stimme und setzt erneut zum Sprechen an: Stellen Sie sich vor, Herr Ruhlig! In diesem Raum sind Gegenstände drin, die da überhaupt Nichts zu suchen haben. Frieda zählt die Gegenstände auf: Keksdosen, Kerzenleuchter, alte Kartons und Haushaltsgegenstände.
Aber das Heftigste, Herr Ruhlig dabei kommt Frieda wieder in Fahrt das Heftigste ist, das müssen Sie sich mal vorstellen! Nee. dabei schüttelt Frieda den Kopf ..das glauben Sie mir doch nicht bricht Frieda plötzlich ab. Herr Ruhlig holt tief Luft und ruft etwas un-gehalten: Ja, erst rennen Sie hier in mein Zimmer, ich soll alles stehen und liegen lassen, um ihnen zuzuhören und nun soll ich es doch nicht erfahren? Dabei schaut er sie fest an. Was denn nun? Ob ich Ihnen glaube oder nicht, wenn Ihr Skelett jetzt nicht gerade durch unseren Ort spaziert, dann kann ich es mir doch sowieso anschauen. versucht er Frieda zum Sprechen zu ermuntern.

Da steht ein uraltes Cabrio-Verdeck; an der Wand gelehnt; und schon richtig verstaubt.
Ich mein, das hat doch da rein gar Nichts zu suchen! Wer entwendet denn eine Trauerhalle als seine persönliche Rumpelkammer? Das geht doch nicht, da muss man doch einschreiten!
Am besten melde ich das gleich mal bei dem entsprechenden Amt, dass da mal was unter-nommen wird und.. entrüstet sich Frieda, während sich ihre Stimme verschärft.

Nun mal ganz langsam, Frau Frieder, unterbricht Herr Ruhlig sie abermals. Dabei lehnt er sich genussvoll in seinem Stuhl zurück und verschränkt die Arme hinter seinem Kopf. Damit wäre ja mal geklärt, dass sich offensichtlich kein Lebewesen oder eine sonstige Bedrohung in dem besagten Raum befindet außer vielleicht ein paar Spinnen und tote Mücken -Stimmts? Mmhh, stimmt Frieda nickend zu.

Gut! Soweit wären wir uns dann schon mal einig! fährt ihr Chef fort und schaut ihr dabei so fest in die Augen, dass ihr fast ein wenig mulmig wird. Es entsteht eine Totenstille im Raum und es scheint, als ob ihr Vorgesetzter diese Ruhe köstlich genießt.

Endlich fährt er fort: Um alles andere, liebe Frau Frieder, brauchen Sie sich nicht bemü-hen. Intuitiv ahnt Frieda, dass es jetzt besser erscheint, Nichts zu antworten oder zu hinterfragen, wie es sonst ihre Gewohnheit ist. Und tatsächlich fährt Herr Ruhlich fort, ohne dabei den Blick von ihr zu nehmen:

Diese Gegenstände gehören nämlich mir! Ich habe Sie dort zwischengelagert, als ich vor einiger Zeit privat umgezogen bin und nicht wusste, wo ich sie unterbringen sollte. Irgend-wann, sobald sich die Gelegenheit ergibt, werde ich den Rest in meinen Keller schaffen. Betont langsam fährt er fort: Und bis dahin, liebe Frau Frieder, käme es mir seeehr gelegen, wenn sie mir diese Zeit auch lassen würden.

Frieda faltet indes ihre Hände instinktiv noch fester zusammen und betet zu sich selbst:

Lieber Gott, bitte steh mir bei! Kann nicht just in diesem Moment eine Falltür unter mir aufgehen und mich für immer verschwinden lassen?

Diese Pressemitteilung wurde im Auftrag übermittelt. Für den Inhalt ist allein das berichtende Unternehmen verantwortlich.

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