Breite Zustimmung zur Abschaffung von Stehplätzen in Schulbussen
Bayern weite Petition zur Einführung der Sitzplatzpflicht in bayerischen Schulbussen erreicht 2 Monate vor Ende selbst gestecktes Ziel von 10.000 Unterschriften.
Unterdietfurt – Mit dem vorzeitigen erreichen von 10.000 Unterschriften, zeigte sich der Initiator Dominik Heuwieser zufrieden. „ Dies sei aber noch kein Grund sich aus zu ruhen, ich werde weiter dran bleiben“ so Heuwieser. Die Petition läuft noch bis zum 18.02.2014
„Um die Sicherheit unserer Kinder zu gewährleisten brauchen wir eine Sitzplatzpflicht bei der Schülerbeförderung“, fordert der Familienvater Dominik Heuwieser aus Unterdietfurt (lkr. Rottal Inn/Niederbayern). Deshalb wurde von Heuwieser eine Petition an den bayerischen Landtag ins Leben gerufen.
Für viele Kinder beginnt der Schultag mit dem allmorgendlichen Kampf um einen Sitzplatz im Schulbus. „Die Schulkinder sollten sicher und erholt in den Schultag starten und nicht gestresst und ermüdet von der Busfahrt“, so Heuwieser. Wer keinen der begehrten Sitzplätze ergattert, muss im Gang stehen, den Schulranzen entweder zwischen den Beinen oder sogar die ganze Fahrt am Rücken.
Blaue Flecken und Prellungen seien trauriger Alltag in Bayerns Schulbussen, auch wenn der Bus zu den sichersten Verkehrsmitteln gehört.
In vielen Schulbussen werden gerade jüngere Schüler bei einer Vollbremsung durch das Fahrzeug geschleudert und können dadurch verletzt werden, erläutert Heuwieser: „Wenn die Kinder im Bus stehen müssen, gibt es gerade für die Kleinen oft keine für sie erreichbaren Haltemöglichkeiten.“ Bei der Angabe der Stehplatz-Kapazität bleibt Heuwieser zufolge unberücksichtigt, dass Kinder mit Schultaschen oder Sporttasche hineinpassen müssen.
„Neben zahlreichen freiwilligen Helfern wird die Petition auch von politischen Parteien, Eltern- und Lehrerverbänden unterstützt“, freut sich Heuwieser. So konnten in den letzten 4 Monaten bereits über 10.000 Unterschriften gesammelt werden.
„Die Verantwortung für die katastrophalen Zustände in den Bussen wird zwischen Landesregierung, Kommunen, Landkreisen und Busunternehmen hin und her geschoben“, stellt Heuwieser fest.
Die Ursachen sieht Heuwieser in der bayerischen Schülerbeförderungsverordnung (SchBefV) und im Finanzierungsmodell der Schülerbeförderung.
„Die Schülerbeförderungsverordnung schreibt den Aufgabenträgern vorrangig die Nutzung des ÖPNV vor“, erklärt Heuwieser. „Grundsätzlich sei es absolut richtig bestehende Verkehrsinfrastruktur zu nutzen, leider dürfen im ÖPNV die im Fahrzeugschein eingetragen Stehplätze genutzt werden“, so Heuwieser. „ Die vorhandenen Stehplätze könnten von den Aufgabenträgern durch den Schulbusvertrag ausgeschlossen oder eingeschränkt werden“, erläutert Heuwieser.
„Diese freiwillige Möglichkeit wird von den Aufgabenträgern nur selten genutzt, deshalb muss der Ausschluss von Stehplätzen in der bayerischen Schülerbeförderungsverordnung (SchBefV) verankert werden“, stellt Heuwieser fest.
Klare Verhältnisse sollten nach der Ansicht von Heuwieser auch bei der Finanzierung geschaffen werden. „Die Schülerbeförderungskosten werden zu ca. 60% von der Staatsregierung durch den kommunalen Finanzausgleich getragen, für den Rest müssen Kommunen und Landkreise selbst aufkommen“, erklärt Heuwieser. „Genau hier liegt der Hund begraben“, so Heuwieser. „Die Verantwortung wird von oben nach unten weitergeschoben, am Ende stehen die Kommunen und Beförderungsunternehmen, welche mit den vorhanden Budget aus kommen müssen“, fährt Heuwieser fort. Die Staatsregierung trägt die Verantwortung für die Schülerbeförderung, deshalb sollte Sie aus Sicht von Heuwieser auch für die gesamten Kosten aufkommen.
Heuwieser fasst zusammen, „Erst wenn wir eine Rechtsgrundlage haben welche die stehende Beförderung von Schülern ausschließt und die Kostenübernahme klar geregelt ist, wird sich in unseren Schulbussen etwas ändern.“
Heuwieser mahnt, „Argumente welche sich nur auf Kosten und organisatorische Schwierigkeiten berufen, lasse ich nicht gelten“. Heuwieser ergänzt, „In anderen Ländern funktioniert es auch, positives Beispiel sind hier die USA. „Da hat jeder einen Sitzplatz“, und das Unfallrisiko sei laut ADAC viermal geringer als in Deutschland, sagte Heuwieser.
Heuwieser fordert, „Alle beteiligten müssen sich gemeinsam an einen Tisch setzen und eine Lösung finden, anstatt das Thema zu zerreden“.
„Ich werde weiterhin alle meinen Möglichkeiten nutzen damit die Petition Erfolgreich wird“, versichert Heuwieser.
Wer die Petition unterstützen möchte, kann diese über folgende Internet-Adresse erreichen:
www.dominik-heuwieser.de
Auf der Aktionsseite können Sie mit anderen diskutieren, Unterschriftenlisten als PDF herunterladen, ergänzt Heuwieser. Eine weitere Möglichkeit zur Unterstützung ist das auslegen der Unterschriftenlisten in örtlichen Geschäften oder die Weitergabe an Freunde und Verwandte. Wenn die Listen voll sind müssen diese nur abfotografiert oder eingescannt werden und auf Internetseite mit der „Hochladen“ Funktion eingereicht werden, dass geht ganz einfach, erklärt Heuwieser.
Die Petition läuft noch bis zum 18.02.2014
Kontakt:
Dominik Heuwieser
E-Mail: info@dominik-heuwieser.de