WELTEC BIOPOWER mit Sitz in Vechta beginnt im September 2012 mit dem Bau einer 2,4-Megawatt-Biogasanlage im polnischen Darżyno, in der Region Pommern. Am 80 Kilometer westlich von Danzig gelegenen Anlagenstandort werden die Substrate ab dem Sommer 2013 über vier Vorlagebehälter und einen 50 Kubikmeter-Dosierer in die vier 4438-Kubikmeter großen Edelstahl-Fermenter eingebracht.
Neben Mais und Gülle, die von Landwirten aus der Umgebung angeliefert werden, vergärt der Betreiber NEWD zusätzlich Kartoffelabfälle eines Pommes-Frites-Herstellers. In vier Behältern mit einem Fassungsvermögen von jeweils 5000 Kubikmetern ist ausreichend Platz für den anfallenden Gärest.
Die Firma NEWD, die zugleich Investor der ersten WELTEC-Biogasanlage in Polen ist, trat bislang nur als Bauherr und Betreiber von Windkraftanlagen auf. Den Löwenanteil an den Erneuerbaren Energien erzeugt im Nachbarland derzeit noch die Windkraft. Sowohl die Küstenregionen als auch das Binnenland eignet sich hervorragend als Standort für Windturbinen. Entsprechend groß ist die Windernte.
Nun startet NEWD in der Biogas-Erzeugung durch und setzt dabei auf die Auslandserfahrung von WELTEC BIOPOWER. Zudem ist das Unternehmen aus Niedersachsen mit der Tochtergesellschaft WELTEC Polska direkt vor Ort und kann mit einer umfassenden Service-Betreuung die technische und wirtschaftliche Stabilität der 2,4-Megawatt-Anlage sichern.
Die Voraussetzungen für Biogas-Erzeugung sind sehr gut, denn Polen ist Agrarland und hat ein entsprechend großes Ressourcenpotenzial. Experten gehen davon aus, dass es sich um das drittgrößte Rohstoffvorkommen in Europa handelt. Verglichen mit Deutschland werden etwa 1,5 Millionen Hektar mehr an landwirtschaftlicher Fläche genutzt – rund 18,5 Millionen Hektar. Die Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe beträgt etwa zwei Millionen. An Substraten für Biogasanlagen stehen vor allem Gülle von Rindern, Schweinen und Geflügel sowie nachwachsende Rohstoffe bereit.
Auch die infrastrukturellen Bedingungen in Polen sind ideal: Zum einen wird die dezentrale Strom- und Wärmeerzeugung gefördert, zum anderen steht eine gut ausgebaute Infrastruktur zum Transport von Gas- und Nahwärme zur Verfügung. Zur Erreichung der EU-Klimaziele hat sich Polen vorgenommen, den Anteil der Erneuerbaren Energien an der Energieerzeugung bis zum Jahr 2020 von 5 auf 15 Prozent zu steigern – Tendenz steigend; bis zum Jahr 2030 soll es ein Drittel sein.
Aktuell setzt die polnische Regierung mit Gesetzen und Richtlinien auf die Entwicklung dezentraler Energieversorgung, speziell auf Biomasse und Biogas und schafft so auch neue Perspektiven für die Landwirtschaft. Mit Hilfe des ‚Programms zur Biogasentwicklung 2010-2020‘ möchte Polen bis zum Jahr 2020 mindestens eine landwirtschaftliche Biogasanlage in jeder Gemeinde installiert haben. Bei einer Anzahl von etwa 2.500 Gemeinden erschließt sich in Polen somit ein lukrativer Wachstumsmarkt, auch und gerade für etablierte deutsche Unternehmen der Biogas-Branche wie WELTEC BIOPOWER.