2100 Minuten geistliche Musik von Mendelssohn und Mozart

„MEMO – einfach alles!“: Gesammeltes kirchenmusikalisches Werk der beiden großen Komponisten wird über fünf Jahre aufgeführt

Pfaffenhofen (mh) MEMO – nur vier Buchstaben, die es aber in sich haben. Sie sind zunächst einmal eine Verbeugung vor zwei der größten Komponisten aller Zeiten, Felix Mendelssohn (ME …) Bartholdy und Wolfgang Amadeus Mozart (… MO), und ihrem kirchenmusikalischen Werk. Memo kann aber auch die Abkürzung des Lateinischen „memoria“ (Gedächtnis, Erinnerung, Andenken) oder von Memorandum sein – also etwas „Erinnerungswürdigem“.  Und in der Tat ist es ein denkwürdiges, vermutlich sogar weltweit einzigartiges musikkulturelles Projekt, das die Katholische Stadtpfarrei St. Johannes Baptist in Pfaffenhofen 2011 unter dem Titel „MEMO – einfach alles!“ gestartet hat. Der Schlussakkord wird erst 2015 erklingen.

memo-bild 2100 Minuten geistliche Musik von Mendelssohn und MozartDer A-Kirchenmusiker Max Penger – Ideengeber, Organisator und musikalischer Leiter in einer Person – hat sich gemeinsam mit allen Mitwirkenden ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: „… einfach alles!“ bedeutet, dass im Rahmen von MEMO das gesammelte instrumental begleitete geistliche Werk von Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847) und Mozart (1756 – 1791) durch den Projektchor, den Kirchenchor St. Johannes Baptist, das Kammerorchester St. Johannes und Solisten zur Aufführung kommen wird. Rund 1200 Minuten Mozart und etwa 900 Minuten Mendelssohn: Ein Projekt, das – wie die Recherchen von Max Penger im Internet ergeben haben – im In- und Ausland seinesgleichen sucht.

Als Gewinner des LivCom-Award der Vereinten Nationen darf sich Pfaffenhofen seit Ende 2011 offiziell „Lebenswerteste Stadt der Welt“ nennen. „MEMO – einfach alles!“ setzt musikalische und kulturelle Akzente, die diesem Titel alle Ehre machen. Einzigartig ist das Projekt vor allem auch deshalb, weil die Interpreten zum allergrößten Teil aus Pfaffenhofen und Umgebung kommen.  Darüber freut sich Max Penger besonders: „Hier zeigt sich, welch gewaltiges Potenzial auf dem Gebiet der klassischen Musik in unserem Landkreis beheimatet ist“, so der A-Kirchenmusiker und Projektleiter.

Penger selbst war es auch, der die musikalischen Strukturen geschaffen hat, damit solch ein Mammutprojekt in einer – wenn auch kulturell sehr belebten – Kleinstadt wie Pfaffenhofen überhaupt in Angriff genommen werden konnte. Bereits 1990, im Jahr seines Amtsantritts in der Katholischen Stadtpfarrei St. Johannes Baptist, gründete er zusätzlich zum bestehenden Kirchenchor noch den Kammerchor „A-cappella-nova“ und das Kammerorchester St. Johannes. Noch heute leitet er alle drei Ensembles.

Warum aber hat er für sein Großprojekt nun ausgerechnet Mozart und Mendelssohn ausgewählt? Max Penger: „Je mehr man sich mit Musikern wie Mozart und Mendelssohn oder auch Bach und Haydn beschäftigt, desto deutlicher wird ihre absolute Ausnahmestellung.“ Gerade dem Werk von Mozart war der A-Kirchenmusiker schon immer besonders zugetan. Und als zum 200. Todesjahr des Komponisten im Jahre 1991 dessen komplettes geistliches Werk neu veröffentlicht wurde und sich dies für Mendelssohn Bartholdy zu dessen 200. Geburtsjahr wiederholte, war die Idee für das musikalische Großprojekt geboren. Zwei Jahre dauerten Planung und Vorbereitung, bis Penger 2011 den Dirigentenstab für die erste Veranstaltung von „MEMO – einfach alles!“ heben konnte.

Auftakt für den zweiten Jahreszyklus des fünfjährigen Projekts war das Neujahrskonzert 2012 des Kammerchores „A-cappella-nova“. Weiter auf dem Programm stehen wieder ein Konzert des Kirchenchores St. Johannes Baptist, insgesamt sechs Orchestermessen und die immer sonntags (ab 26. Februar) um 11.30 Uhr stattfindenden kirchenmusikalischen Feierstunden in der Stadtpfarrkirche. Bei einer Dauer von mindestens 30 bis maximal 45 Minuten sind selbst Klassikmusik-Einsteiger sowie Kinder und Jugendliche nicht überfordert. Familienfreundlich ist aber auch der freie Einritt dank der Unterstützung durch Sponsoren.

Max Penger meint: „Eine gute halbe Stunde klassische geistliche Musik kurz vor Mittag ist genau die richtige Ouvertüre für einen ruhigen, erholsamen Sonntag.“ Natürlich lädt er aber auch zu allen anderen Aufführungen von „MEMO – einfach alles!“ ein.

MEMO 2012: Programm für das erste Halbjahr

26. Februar, 11.30 Uhr: kirchenmusikalische Feierstunde (Nikolai Ardey, Bassbariton; Kirchenchor St. Johannes Baptist; Kammerorchester St. Johannes; Leitung: Max Penger).

4. März, 11.30 Uhr: kirchenmusikalische Feierstunde (Christine Burghard, Sopran; „MEMO-Projektchor“; Leitung: Max Penger).

11. März, 11.30 Uhr: kirchenmusikalische Feierstunde (Beatrice-Maria Weinberger, Orgel).

18. März, 11.30 Uhr: kirchenmusikalische Feierstunde (Masako Goda, Sopran; Max Hanft, Orgel).

25. März, 11.30 Uhr: kirchenmusikalische Feierstunde (Doris Brummer und Gabriele Brucklacher-Schur, Sopran; Carola Reim, Alt; Anton Kieferl, Tenor; H. Brödenfeld, Bass; Kammerchor „A-cappella-nova“; Kirchenchor St. Johannes Baptist; Leitung: Max Penger).

8. April (Ostersonntag), 8.30 Uhr: Hochamt zum Osterfest (W. A. Mozart: „Große Credo-Messe“ mit Solisten, Kirchenchor St. Johannes Baptist und Kammerorchester St. Johannes; Leitung: Max Penger).

9. April (Ostermontag), 10.30 Uhr: Festgottesdienst zum Ostermontag (Blechbläserquartett „Quattro stagioni“; Max Penger, Orgel).

27. Mai (Pfingstsonntag), 10.30 Uhr: Festgottesdienst zum Pfingstfest (W. A. Mozart: Orgelsolomesse mit Solisten, Kirchenchor St. Johannes Baptist und Kammerorchester St. Johannes; Leitung: Max Penger).

28. Mai (Pfingstmontag, 10.30 Uhr: Festgottesdienst zum Pfingstmontag (Blechbläserquartett „Quattro stagioni“; Max Penger, Orgel).