Mit Licht und einer lichtaktivierbaren Substanz sanft und effektiv gegen Krebs – Photodynamische Therapie (PDT) bei immer mehr Anwendungsgebieten eingesetzt – Medizinischer Durchbruch in 2019 unter anderem beim Kampf gegen Gebärmutterhalskrebs
Bad Homburg, 29.08.2019 – Die Forschung nach neuen Möglichkeiten bei der Bekämpfung von Krebs geht weiter – so auch bei der Photodynamischen Therapie (PDT). Während viele Patienten nach wie vor noch nie von diesem Verfahren gehört haben, stellt es für andere bereits eine schonende sowie lebenserleichternde Alternative oder Ergänzung zu herkömmlichen Krebstherapien dar.
Dank modernster Wissenschaft kommt die innovative Behandlungsart in immer mehr Bereichen zum Einsatz. Forschern des mexikanischen National Polytechnic Institute (IPN) ist es jüngst gelungen, mit dieser Methode gegen humane Papillomviren (HPV) vorzugehen. Eine Infektion mit HPV gilt als häufigster Auslöser für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs, auch wenn nicht jede Frau mit einer anhaltenden HPV-Infektion Krebs des Gebärmutterhalses entwickelt. Das Team um Dr. Eva Ramon Gallegos konnte mittels der Therapie 29 Patientinnen erfolgreich heilen. Tumore am Gebärmutterhals sind die weltweit vierthäufigste Krebsart bei Frauen. Vor diesem Hintergrund erscheint das Ergebnis noch ermutigender.
Einen weiteren Fortschritt bei der medizinischen Behandlung von Krebs erzielte das Team um Neurochirurg Professor Dr. Marc-Eric Halatsch (Universitätsklinikum Ulm) und Medizintechnikingenieur Professor Dr. Felix Capanni (Technische Hochschule Ulm). Die Forscher entwickelten einen innovativen Ansatz, um gegen Hirntumorzellen – sogenannte „Glioblastome“ – vorzugehen. Bisher galten diese als unheilbar, da sie immer wieder zurückkehren. Hinter der Idee der Arbeitsgruppe steckt die PDT-Methode: Ein selbst entwickeltes LED-Implantat soll mittels direkt im Hirn ausgesendeten Lichts und einem photosensibilisierenden Medikament die aggressiven Hirntumorzellen eliminieren. Bei Versuchen zeigte das Implantat ausgeprägte wachstumshemmende bis letale Effekte auf Glioblastomzellen.
Generell wird bei der PDT eine lichtempfindliche Substanz (Photosensibilisator) in die Blutbahn injiziert, woraufhin diese sich im ganzen Körper verteilt. Die Substanz reichert sich vornehmlich in Krebszellen an. Sie wird aber erst durch Licht einer bestimmten Wellenlänge aktiviert. Wenn die Tumoren belichtet werden, kommt es aufgrund der Substanzaktivierung zu einer Interaktion mit Sauerstoff, aus der der sogenannte Singulett-Sauerstoff hervorgeht, eine kurzlebige, energiereiche Sauerstoffart, welche die Krebszellen zerstört.
Bei den meisten bösartigen Tumoren im Kopf-Halsbereich handelt es sich um so genannte Plattenepithelkarzinome, also Tumoren, die von Oberflächenzellen ausgehen. In diesem Jahr initiiert die Europäische Kopf-Hals-Gesellschaft (EHNS) erneut die „Make Sense“-Kampagne, deren Ziel es ist, die Bevölkerung über Kopf-Hals-Krebs aufzuklären und für die Erkrankung zu sensibilisieren. Während der 7. Aktionswoche vom 16. bis 20. September 2019 sind Patienten, Angehörige und Interessierte eingeladen, sich bei deutschlandweiten Patiententagen über die Ursachen, Symptome und Therapiemöglichkeiten von Kopf-Hals-Tumoren zu informieren.
Die Photodynamische Therapie kommt auch bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren zur Anwendung, bei denen keine der Standard-Therapien wie Operation, Bestrahlung oder Chemotherapie angeschlagen hat oder bei denen der Tumor nach diesen Behandlungen wieder aufgetreten ist. Die biolitec pharma Ltd. bietet mit dem Photosensitizer Foscan® ein Medikament an, das von der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) europaweit für die palliative Behandlung von Kopf- und Halskrebs zugelassen ist. In einer klinischen Studie wurden 147 Patienten mit fortgeschrittenem Karzinom im Kopf-Hals-Bereich behandelt. Bei 25 Prozent der Behandelten schrumpfte die Tumormasse nach einmaliger Behandlung über einen Zeitraum von vier Wochen um die Hälfte. Die besten Erfolge brachte die photodynamische Therapie mit Foscan® bei Tumoren mit einer Tiefe von 10 Millimetern oder weniger. 68 Prozent dieser Patienten hatten gut oder sehr gut auf die PDT-Behandlung angesprochen.
In Kanada erhielten Forscher der „Vancouver Coastal Health“-Gesundheitsbehörde letzten Monat den „2019 Significant Advancement of Photodynamic Therapy Award“. Ausgezeichnet wurde das Team um Dr. Elizabeth Bryce, Dr. Diane Roscoe and Dr. Titus Wong für die Anwendung einer PDT-basierten Nasen-Dekolonisationstherapie (Eliminierung von Bakterien) zur Reduzierung von Infektionen während oder nach chirurgischen Eingriffen in Kliniken. So konnte in Krankenhäusern in Vancouver seit der Einführung der Behandlungsmethode die OP-Infektionsrate bei Patienten im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie um 78 Prozent gesenkt werden.
Interessante Konferenzen und Messen zum Thema PDT finden Sie hier. Darunter unter anderem der “ World Congress on Light and Life“ vom 25. bis 30. August 2019 in Barcelona. Des Weiteren findet am 28. November 2019 der “ Französische Tag der Photodynamischen Therapie“ in Lille statt.
„Licht gegen Krebs“ ist die ambitionierte, private Initiative für die Photodynamische Therapie (PDT) bei Krebserkrankungen. „Licht gegen Krebs“ hat sich zum Ziel gesetzt, PDT auch einer breiten Öffentlichkeit bekannter zu machen, Betroffene und Angehörige umfangreich zu informieren und dabei zu helfen, PDT zu einer etablierten Therapieform im Einsatz gegen die Volkskrankheit Krebs zu machen. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, über PDT aufzuklären und möglichst vielen Ärzten und Betroffenen die Vorteile der PDT näherzubringen.
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