Die neue deutsche 100-Euro-Gedenkmünze ist soeben erscheinen
Neue deutsche 100-Euro-Goldmünze „Wartburg“
(pdn) Mit dem für Deutschland bedeutungsvollem Motiv der Wartburg wird die Serie der 100-Euro-Gedenkmünzen 2011 fortgesetzt. Die Münze ist aber nicht nur in kulturhistorischer Hinsicht interessant. So setzte der Künstler den preisgekrönten Entwurf teilweise in seltener alter Handwerkstechnik um, was der Münze einen ganz außergewöhnlichen Charakter verleiht. Zudem verspricht die bislang niedrigste Auflage seit Bestehen der 100-Euro-Goldserie einen hohen Wertzuwachs.
Gestaltet hat den neuen deutschen Goldeuro der Kölner Bildhauer Wolfgang Reuters. Bei der erst vierten Teilnahme des 77-jährigen an einem Münzenwettbewerb konnte er die Jury des Bundesfinanzministeriums für seine Arbeit gewinnen: „Das Motiv überzeugt durch die Gesamtansicht der Wartburg, dargestellt als vom Wald umgebene Höhenburg mit deutlichem Wiedererkennungswert.“ Gelobt wurde auch der untere Teil „herausragenden Eckdaten und Persönlichkeiten“ der Wartburgeschichte als Teil unserer Nationalgeschichte. Und eben diese Aufzählung der geschichtlichen Meilensteine wurden nicht wie heute üblich mit dem Computer erzeugt, sondern von Wolfgang Reuters Buchstabe für Buchstabe von Hand geschnitten. Auch wer dieses Hintergrundwissen nicht hat, merkt intuitiv, dass diese Schrift etwas ganz Eigenständiges ausstrahlt.
Ebenso außergewöhnlich sind aber auch die Informationen, welche die Buchstaben transportieren. Zunächst erfahren wir, dass im Jahre 1067 Ludwig der Springer die Burg gegründet hat. Er gehörte dem Grafengeschlecht der Ludowinger an, denen von da an noch ein steiler Aufstieg im Machtgefüge des damaligen Kaiserreichs bevorstand. Als nächstes wird Hermann I. und mit der Jahreszahl 1207 der „Sängerkrieg“ benannt. Unter seiner Ägide entwickelte sich der Wartburger Hof zu einem Zentrum mittelhochdeutscher Dichtkunst, eng verwoben mit den Namen ihrer bedeutendsten Vertreter Walther von der Vogelweide und Wolfram von Eschenbach, die sich hier mit anderen Minnesängern einen Wettstreit in Sachen Spruchdichtung lieferten.
Auch Elisabeth I. und Luther dürfen in der Aufzählung nicht fehlen. Die ungarische Prinzessin war seit 1221 mit Ludwig IV. vermählt. Orientiert an den Idealen des Franz von Assisi lebte sie christliche Nächstenliebe und Barmherzigkeit. Bereits vier Jahre nach ihrem Tod wurde sie von Papst Gregor IX heiliggesprochen. Mit dem Papsttum hatte der Augustinermönch Martin Luther hingegen so seine Schwierigkeiten. Der von Kaiser Karl V. geächtete Kirchenreformator fand als „Junker Jörg“ auf der Wartburg eine sichere Zuflucht und übersetze hier das Neue Testament aus der griechischen Urfassung ins Deutsche. Den Abschluss findet der Geschichtsunterricht auf der neuen 100-Euro- Goldmünze mit der Erwähnung des Wartburgfestes 1817. Im Oktober dieses Jahres zum 300. Reformationsjubiläum und anlässlich des vierten Jahrestages der Leipziger Völkerschlacht gegen die napoleonische Fremdherrschaft versammelten sich rund 500 Studenten zur ersten bürgerlich-demokratischen Versammlung in Deutschland. Ein Meilenstein auf dem Weg zur modernen Demokratie in unserem Land.
Die 100-Euro-Gold-Gedenkmünze „Wartburg“ ist die achte Ausgabe der deutschen Gold-Euro-Serie „UNESCO Weltkulturerbestätten“. Mit der Erstausgabe 2002 zur Einführung des Euro und der Fußball-WM-Ausgabe von 2005 liegt somit die zehnte Ausgabe der 100-Euro-Gedenkmünzen in Gold vor. Das Interesse für die neue Halbunzen-Goldgedenkmünze dürfte besonders groß sein, da sie in der niedrigsten Auflage seit Einführung der Serie ausgegeben wird. Mit nur noch 300.000 Exemplaren Gesamtauflage und damit 20.000 Stück weniger als im Vorjahr sorgt das Finanzministerium für weiteres Wertsteigerungspotenzial der ohnehin schon höchst begehrten deutschen 100-Euro-Goldmünze.
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