Vom „hoffnungslosen Kontinent“ zum wirtschaftlichen
Senkrechstarter
Sun City, 11. April 2012: In seiner Eröffnungsrede auf der 4. International Trade and
Investment Conference wies Präsident Jacob Zuma erneut auf den Beitrag Südafrikas zum
Wirtschaftswachstum auf dem afrikanischen Kontinent in der Vergangenheit und Zukunft
hin. Er betonte, „dass Afrika als im Wachstum begriffener Kontinent der internationalen
Wirtschaftsgemeinde hohe Renditechancen zu bieten hat und nun optimal für eine
Ausweitung der regionalen Integration positioniert ist.“
Die Verwandlung Afrikas von einem „hoffnungslosen Kontinent“ zum wirtschaftlichen
Senkrechtstarter ist das Ergebnis grundlegender Veränderungen in den letzten zehn Jahren.
Regierungsstabilität, Frieden und Demokratie, Entwicklungen in der Infrastruktur, die
Verabschiedung von Handelsvorschriften zur Unterstützung der regionalen Wirtschaft sowie
die Bekämpfung von Armut und Hunger sind Prioritäten für jede der beteiligten
Regierungen. All diese Veränderungen haben den Weg für kontinuierlichen Fortschritt
bereitet und für die Unternehmer in Afrika das erforderliche Umfeld geschaffen, um sich
erfolgreich zu etablieren und die verschiedensten Branchen aufzubauen.
Laut Ansicht von Chichi Maponya, der Vorsitzenden von Brand South Africa, fußen diese
neuen Entwicklungen in Afrika auf den Wachstumszahlen des letzten Jahrzehnts. „Nach
Angaben des Internationalen Währungsfonds lag das BIP-Wachstum in der gesamten Region
zwischen 2000 und 2010 bei durchschnittlich 5,5 %. Das ist mehr als doppelt so viel wie in
den 1980er und 1990er Jahren in Afrika.“
Maponya weist aber auch darauf hin, dass Afrikas größte Probleme derzeit die Uneinigkeit
innerhalb der Bevölkerung und die Skepsis der Bürger gegenüber staatlichen Institutionen
sind. „Immer mehr Regierungen und globale Investoren erkennen und schätzen den Wert
von Gesellschaften mit innerem Zusammenhalt. Wenn die Bevölkerung nicht
zusammenhält, der Regierung ihr Vertrauen ausspricht und an das Potenzial ihres Landes
glaubt, ist kein vollständiger Demokratisierungsprozess möglich. Das geht über
infrastrukturelle Entwicklungen und den Aufbau einer Freihandelszone hinaus – hier geht es
darum, die Vorteile dieser Entwicklungen in Afrika zu erkennen und zu verstehen, auf
welche Weise sie zur Entwicklung jedes einzelnen Bürgers, jedes kleinen und großen
Unternehmens, der Privatwirtschaft sowie der öffentlichen Hand beitragen können.“
Präsident Zuma sprach außerdem über die Folgen von Militärputschen und Stürzen
demokratischer Regierungen. Da in mehr als zwei Drittel aller afrikanischen Länder die
Demokratie noch immer in ihren Kinderschuhen steckt, schreckt Instabilität im Hinblick auf
Regierungen, Sicherheit und Frieden nicht nur ausländische Investoren ab, sie behindert
auch die unternehmerische Entwicklung im Land selbst. Eine stabile Regierung, Politik und
Sicherheit war dagegen der Eckpfeiler für die erfolgreiche Entwicklung Südafrikas. Chichi
Maponya verurteilt daher den Staatsstreich in Mali im letzten Monat als genau die Art von
Ereignis, die auf dem Kontinent nicht länger toleriert werden dürfe.
„Afrika muss ein sicheres und verlässliches Terrain werden, sowohl für ausländische
Investoren als auch für die Regierungen der Region. Wir werden keine nachhaltige
Ausweitung der regionalen Märkte erreichen können, solange unter uns immer noch Länder
militärisch oder diktatorisch regiert werden. Das gefährdet alle bisherigen Fortschritte und
die verfassungsmäßigen Rechte jedes einzelnen Bürgers dieses Kontinents.“
Africa Dialogue wird sich auch weiterhin mit den Herausforderungen befassen, denen sich
Regierungen, Politik, Handel und Wirtschaft in Afrika nach wie vor gegenüber sehen, und
weiter erörtern, was die Errungenschaften des letzten Jahrzehnts für Wirtschaft, Regierung
und Bürger bedeuten. Dabei diskutieren die Meinungsführer auch über Möglichkeiten, um
Warenbewegungen über die Grenzen des Kontinents hinweg zu erleichtern und so eine
Erleichterung und Beschleunigung des Handels zu erreichen.
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Juliane Scholz
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