Bergmann Maschinenbau freut sich über erste fertiggestellte Dumper-Modelle aus integrativem Kooperations-Projekt.
Lieber daddeln als drechseln: Basteln und Werken stehen in Zeiten von Internet, PlayStation und nahezu unbegrenzten multimedialen Unterhaltungsangeboten bei Jugendlichen heute als Hobbys nicht sonderlich hoch im Kurs. Das hat auch das Unternehmen Bergmann festgestellt, das sich, wie die Mehrzahl der technischen Betriebe, der zunehmend schweren Aufgabe gegenübersieht, qualifizierten und technikbegeisterten Nachwuchs zu akquirieren. Auch die Verantwortlichen der Martinischule und Realschule Haren sowie der Meppener Anne-Frank-Schule haben bei ihren Schülern über die Jahre ein verändertes Freizeitverhalten beobachtet – und haben sich entschlossen, im Sinne der späteren Berufsorientierung ihrer Schüler aktiv gegenzusteuern.
Projektarbeit für die Zukunft
Vor diesem Hintergrund entstand das gemeinsame Projekt des Unternehmens Bergmann und der Harener und Meppener Schulen, in dem Jugendliche als „Konstrukteure von morgen“ seit Februar 2012 Modelle der Bergmann Dumper 3009 und 3012 fertigen. Im Maßstab 1:20 bzw. 1:15 und aus anspruchsvollen Materialien wie Aluminium, Kunststoff und Holz bauen die Schüler realistische Dumper-Modelle, die später zu Werbezwecken eingesetzt werden sollen. Betreut werden sie dabei von ihren Lehrern, Kaspar Schepers an der Martinischule, Realschule Haren und Sebastian Kallabis an der Anne-Frank-Schule Meppen. Auch auf ein integratives Moment hat das Familienunternehmen Bergmann bei der Projekt-Konzeption Wert gelegt: Einige der Bauteile, die von den jugendlichen Projektteilnehmern weiterverarbeitet werden, fertigen behinderte Menschen in den Meppener Werkstätten des St.-Vitus-Werks vor.
Stolze Leistung: Schüler übergeben erste Dumper-Modelle
Am Mittwoch, dem 13.06.2012, war es dann so weit: Bei einem Termin im Unternehmen Bergmann lieferten Schüler der Anne-Frank-Schule Meppen und der Martinischule Haren die ersten fertiggestellten Dumper-Modelle persönlich an ihren Auftraggeber aus. Zu diesem Anlass waren neben elf Schülern zahlreiche weitere Projektbeteiligte zusammengekommen: vom St.-Vitus-Werk Wilhelm Grefer, Technischer Bereichsleiter der Werkstätten, Helmut Borken, Gruppenleiter Holzwerkstatt, sowie drei Beschäftigte, außerdem Renate Albers-Stahl, kommissarische Leiterin, und Lehrer Herr Kaspar Schepers von der Martinischule. Als Repräsentanten der Anne-Frank-Schule Meppen nahmen Schulleiterin Annette Guba und Birgit Schmitz teil. Das Unternehmen Bergmann war durch die Geschäftsleitung Hans-Hermann Bergmann und Hermann Jungsthöfel sowie die Unternehmensangehörigen Dirk Fasthoff, Jürgen Specken, Marena Röttering und Michaela Heine vertreten.
Zielführende Diskussion und buntes Programm
Zur Übergabe der Modelle hatte Bergmann ein Rahmenprogramm geplant, das die Leistung der Schüler und behinderten Menschen würdigen und sie für ihre Einsatzfreude belohnen sollte. So fand nach einer persönlichen Begrüßung durch Hans-Hermann Bergmann und Hermann Jungsthöfel die feierliche Übergabe der Modell-Dumper statt: Ein Prototyp war von der Anne-Frank-Schule und dem St.-Vitus-Werk gefertigt worden, vier Dumper-Modelle mit Seriennummern stammten vom Team der Martinischule.
Im Anschluss erhielten die Jugendlichen kleine Präsente vom Unternehmen Bergmann, bevor die Gruppe zu einer Besichtigung des Bergmann Neubaus aufbrach und – zur großen Freude der Schüler und Beschäftigten des St.-Vitus-Werks – kurze Spritztouren auf dem Notsitz eines Bergmann Rundkippers 3009 R unternehmen durfte. Doch auch zur konstruktiven Bewertung des bisherigen Projektverlaufs wurde die Zusammenkunft genutzt: So erläuterten die anwesenden Jungen kleinere Probleme, die beim Modellbau aufgetreten waren und diskutierten gemeinsam mit den Verantwortlichen aus dem Hause Bergmann mögliche Lösungen.
Beste Aussichten für den Nachwuchs
Wenn das Bergmann Kooperationsprojekt nach der Übergabe der ersten fünf Dumper-Modelle nun in die nächste Fertigungsphase eintritt, soll es auch in Zukunft darum gehen, die Begeisterung der Jugendlichen für Fahrzeuge und Technik zu fördern. 95 weitere Dumper-Modelle warten auf ihre Fertigstellung, und das zeitlich unbegrenzte Projekt soll fester Bestandteil des schulinternen Techniklehrplans der zukünftigen Oberschule Haren ab Klasse 8 werden. Mit den eigenen handwerklichen Fähigkeiten der Schüler wächst nicht nur ihr Interesse an technischen Berufen, sondern auch die Chance, dass sie sich für eine Laufbahn in Technik oder Handwerk entscheiden – vielleicht sogar bei ihrem jetzigen Kooperationspartner Bergmann. Eine Perspektive, die alle Projektbeteiligten freuen dürfte. Und die zeigt, welche Möglichkeiten Kooperationen von Wirtschaft und Schule eröffnen können …